KUNSTSTOFFTECHNIK – WAS IST DAS?

Kunststofftechnik bildet eine spezielle Disziplin innerhalb der Werkstofftechnik und somit der Ingenieurswissenschaften. Sie beschäftigt sich mit der Herstellung, Verarbeitung und Veredelung der Kunststoffe. Der Bereich Kunststofftechnik ist weit erforscht, wird sogar als Studiengang angeboten und die Inhalte zum Werkstoff Kunststoff theoretisch und praxisorientiert an die Absolventen vermittelt. Wir als KUNSTSTOFFTECHNIK ROS verstehen uns als Experte für die Herstellung von Wälzlagerkäfigen aller Art aus dem beliebten Werkstoff Kunststoff.

Verfahrenstechnik bezeichnet alle Prozesse in Wirtschaft und Technik, bei denen ein Produkt aus Rohmaterial geschaffen wird. Zwischen der Gewinnung der Rohstoffe und der Herstellung von Fertigprodukten findet sich Verfahrenstechnik.

WORAUS BESTEHT KUNSTSTOFF?

Ein Kunststoff besteht aus reinen Polymeren (Makromolekülen) und weiteren Zusatzstoffen, die die Eigenschaften des Polymers verbessern bzw. an die jeweiligen Anwendungen anpassen. Je nach chemischem Aufbau der Makromoleküle besitzt der Kunststoff verschiedenste Grundeigenschaften. Im Bereich der Wälzlagerindustrie ist Fett- und Ölbeständigkeit sowie Temperaturbeständigkeit unumgänglich. Deshalb werden Polymere wie Polyamide oder Polyetheretherketon eingesetzt, die bereits durch ihren chemischen Aufbau eine höhere Beständigkeit besitzen. Polyetheretherketon (PEEK) ist ein linearer, teilkristalliner, thermoplastischer Hochleistungswerkstoff mit sehr hoher Schmelztemperatur von > 330 °C.

Polymere mit geringerer Beständigkeit (Polypropylen oder Polyethylen) werden z.B. als Verpackung verwendet. Diese Kunststoffe dürfen allerdings nicht zu stark chemisch vernetzt sein, um diese in wirtschaftlichen Verfahren (Spritzgießen) verarbeiten zu können. Diese Grundeigenschaften des Polymers als Werkstoff werden mit Zusatzstoffen weiter an die jeweilige Anwendung angepasst.

Beispiele für solche Zusatzstoffe / Werkstoffe / Verbundwerkstoffe sind z. B. Glas- oder Kohlenstofffasern, die die Festigkeit erhöhen oder Gleitmittel wie PTFE, die die Reibeigenschaften optimieren. Verbundwerkstoffe sind Werkstoffe aus zwei oder mehreren verbundenen Materialien, der andere Eigenschaften als die einzelnen Werkstoffe vorweist.

Die Kombination beider Bestandteile ermöglicht eine optimale Anpassung des Kunststoffs an die jeweilige Anwendung. Bei KUNSTSTOFFTECHNIK ROS kümmern sich mehrere Experten als Kunststofftechniker um die passende Lösung für Ihre Anwendung.

Der jeweilige Aufbau des Kunststoffs bestimmt auch seine mögliche Verarbeitung. Sind die Makromoleküle beispielsweise chemisch vernetzt (Duroplaste, Elastomere) ist ein Aufschmelzen und plastisches Verformen nicht möglich, da sich der Kunststoff direkt zersetzt.

Bei Thermoplasten liegt hingegen nur eine physikalische Verbindung zwischen den Polymerketten vor, weshalb hier die Möglichkeit besteht, diese aufzuschmelzen und eine gewisse Form zu geben.

KUNSTSTOFFTECHNIK ROS

KOMPETENZ IM KUNSTSTOFF SPRITZGIESSVERFAHREN

In der Kunststofftechnik kommen je nach Kunststoff verschiedenste Verarbeitungsverfahren zum Einsatz. Die meist verwendeten Verfahren sind Spritzgießen, Extrudieren, Blasformen oder spanende Verfahren. Die KUNSTSTOFFTECHNIK ROS als Partner der Wälzlagerindustrie ist auf das Spritzgießen von Wälzlagerkäfigen spezialisiert. Beim Spritzgussverfahren wird Kunststoff (Thermoplast) in einem Zylinder aufgeschmolzen und in eine Form – das so genannte Werkzeug – eingespritzt.

Der Kunststoff wird hierbei plastisch verformt und in die gewünschte, teilweise sehr komplexe Form, gebracht. Das Spritzgießen ist eines der wirtschaftlichsten Verfahren innerhalb der Kunststofftechnik. Vorteil daran ist die kurze Zykluszeit. Außerdem können mit einem Mehrkavitäten-Werkzeug in einem Zyklus mehrere Teile gleichzeitig produziert werden.

KUNSTSTOFFVERARBEITUNG BEI KUNSTSTOFFTECHNIK ROS?

Im Anschluss an die Kunststoffverarbeitung kann das jeweilige Bauteil bei Bedarf noch veredelt werden. Eine Möglichkeit ist die Entfernung von Graten, die sich teilweise nicht vermeiden lassen. Um Formteile für die Montage der Wälzkörper in den Kunststoffkäfig flexibler zu machen, werden die produzierten Spritzgussteile konditioniert. Bei diesem Prozess wird den Formteilen Wasser hinzugegeben.

Eine weitere Veredlungsart ist das Tempern der Kunststoffteile. Darunter versteht man die Wärmebehandlung eines Materials, um die produktspezifischen Eigenschaften wie Festigkeit zu verbessern. Bei vielen thermoplatischen Kunststoffen (vor allem bei Acrylglas PMMA) erfolgt dies durch sogenanntes Warmlagern.

Durch die Schritte wird das Bauteil (Kunststoffkäfige für Wälzlager) durch unseren Kunststofftechniker optimal an die Anwendung (Öl-/Fett-/ Temperaturbeständigkeit, Festigkeit, tribologische Eigenschaften wie Reibung und Verschleiß) an die Anwendung angepasst. Die Kunststoffverarbeitung wird gemeinsam mit unseren Kunden geplant und vorab im Detail besprochen, Muster produziert und beste Ergebnisse erzieht.