SCHWEINFURT / GRAFENRHEINFELD – Der 22. Dezember war der letzte Arbeitstag für Klaus Braun. Offiziell zum 31.12. verabschiedet sich der heute 62-Jährige aus Grafenrheinfeld aus dem Berufsleben. Nach stolzen 47 Jahren und vier Monaten bei der Kunststofftechnik ROS GmbH & Co. KG in Schweinfurt.
Wobei das nur bedingt so stimmt. Denn Braun begann 1975 als Jungarbeiter bei Kugelfischer, später FAG. 1995 ging daraus das eigenständige, mittelständische Unternehmen Kunststofftechnik ROS hervor, das seitdem in der Silbersteinstraße in Schweinfurt beheimatet ist. Zu den übernommenen Mitarbeiter gehörte Klaus Braun, der bis zuletzt als Einrichter in der Spritzerei tätig war.
„Ich habe Dich damals als Praktikant kennen gelernt, mich bei Euch ´aufgeschlaut´ und meine Diplom-Arbeit geschrieben“, erinnerte sich der heutige Geschäftsführer von Kunststofftechnik ROS Werner Beuerlein an die gemeinsamen Anfangszeiten und zitierte aus alten Zeugnissen: Klaus Braun sei „arbeitsfreudig und sauber“ gewesen, „aufrichtig und natürlich“ und „kameradschaftlich und hilfsbereit“. Alles Eigenschaften, die Beuerlein über die Jahre bestätigen konnte.
Der Ausstieg aus dem Großkonzern habe eine Zäsur bedeutet. Gerade wegen der Verlagerung der Arbeitsstätte in das Schweinfurter Gewerbegebiet Hafen. „Beim Umzug hatte ich Urlaub…“, grinste Braun bei seiner feierlichen Verabschiedung, zu der auch ehemalige Arbeitskollegen, die längst im Ruhestand sind, eingeladen wurden. Das Unternehmen nutzt die neue Chance und fokussiert sich auf das Spritzgießen von Wälzlagerkäfigen und technischen Komponenten.
„Er hat uns nie im Stich gelassen, hat auch oft samstags gearbeitet und schaute auch am Sonntag mal rein“, lobte Werner Beuerlein, der es gerne gesehen hätte, wenn Klaus Braun die 50 Jahre im Unternehmen voll gemacht hätte. „Aber er wollte sich nicht überzeugen lassen. Ihn gehen zu lassen, das fällt uns nicht leicht!“
Für seine langjährige Lebensgefährtin Simone Weber gab´s einen Blumenstrauß, für Klaus Braun ein mit goldener Farbe angesprühtes Erinnerungsgeschenk. „Ein Teil, das Dich Dein Kunststoff-Berufsleben verfolgt hat“, so der Geschäftsführer.
Im Ruhestand nun will Braun sich in erster Linie um sein Haus in Grafenrheinfeld kümmern. „Da gibt´s immer was zu machen. Und meine Frau hat angeblich auch schon eine Liste angefertigt, was alles zu tun ist“, lacht der Mann, der ab 1. Januar 2023 offiziell Rentner ist.
Das Bild mit den sechs Personen zeigt von links: Geschäftsführer Werner Beuerlein, Lebensgefährtin Simone Weber, der verabschiedete Klaus Braun, Betriebsleiter Rolf Grieshober, Personalleiter Benjamin Schmölz und Fertigungsleiter Alexander Neder